Jetzt sind seit unserem Visa-Urlaub in Ecuador
schon zwei Wochen vergangen und aufgrund der vielen Arbeit sind wir immer noch
nicht dazu gekommen, euch davon zu erzählen. Das holen wir jetzt nach.
Auf dem Weg nach Tarapoto
Wir waren vom 11. - 26. Januar unterwegs, mit
dem Ziel Ecuador und Meer, wobei wir insgesamt eine Woche mit der Hin- und
Rückreise beschäftigt waren. Wir wollten nicht über Lima ( liegt ja
südwestlich) in den Norden fahren, sondern lieber eine direktere Strecke
wählen. Die haben wir auch gefunden. Am Samstag, dem 11., sind wir früh
aufgebrochen, um mit kleineren Autotaxis über Tingo Maria, Tocache und Juanjuy
Tarapoto zu erreichen. Wir waren glücklich, dass wir eine Gesellschaft gefunden
haben, die bis nach Tarapoto fährt, was aber nicht heißt, dass wir in einem
Auto durchgefahren sind, sondern jeweils in den Städten oben umsteigen mussten.
Wobei dieses Umsteigen, erstaunlicherweise und so gar nicht peru-typisch, immer
nur 5 Minuten dauerte und dann gings sofort weiter... Insgesamt waren wir also
ca. 14 Stunden unterwegs, bis wir abends in Tarapoto ankamen, nur unterbrochen
von einer ca. 30minütigen Mittagspause und einer anderthalb-stündigen Wartezeit
bei einer Baustelle (jepp 1,5 Stunden, die Baustellen-Strecke wird immer für
15min geöffnet und dann wieder für 2h geschlossen....) Wir waren aber ganz
glücklich über diese Pausen. So konnten wir zur Abwechslung mal ein bisschen
rumstehen und haben unter vielen neugierigen Blicken (und zurückhaltenden
Absagen auf unsere Einladung hin) „Uno“ auf der Motorhaube gespielt. Die
Strecke war wirklich wunderschön, weil wir ab Tingo Maria in der Selva, im
Dschungel, waren. Es war tropischwarm und es kam uns vor, als ob einfach in
einem undurchdringbaren Fleck Grün eine Straße durchgebaut wurde. Manchmal
gesäßschonend asphaltiert, manchmal gleich einem Waldweg.
In Tarapoto haben wir zwei Nächte pausiert und
dann mittags den Bus nach Piura genommen, wo wir gg. 5h morgens ankamen. Um
Zeit zu sparen, sind wir gleich weiter nach Tumbes und Guayaquil, der größten
Stadt Ecuadors getourt. Dort verbrachten wir eine Nacht und einen Stadtbummel.
Die 2,5 Millionen-Stadt ist architektonisch sehr interessant, fast jedes
größere Gebäude im Zentrum (Hochhaus, Bank, Verwaltungsgebäude) kann mittels
Bauzeit und Architektur-Einflüssen eine Menge erzählen. Nachmittags ging es
dann weiter ans Meer, nach Puerto Lopez.
Puerto Lopez
Puerto Lopez ist ein kleines Fischerstädchen,
was sehr gut touristisch erschlossen ist. Eigentlich wollten wir nur ein paar
Tage bleiben und dann noch ein wenig weiter nordwärts steuern, aber
letztendlich hat es uns dort so gut gefallen, dass wir mehr als eine Woche dort
verbrachten. Auch die vielen Insekten konnten uns nicht vom Bleiben abhalten.
Dass es im tropisch-wärmeren Teil von Ecuador viele Mücken gibt, haben wir uns
schon gedacht (im Hostel hing über jedem Bett ein Mosquitonetz), auf die vielen
Grillen und „Bitchos“ (Maikäferähnlich, nur kleiner) waren wir aber nicht
eingestellt. Es war einfach nicht möglich, sie auf Dauer aus unserem Zimmer zu
verbannen. Und so gingen wir jeden Abend und Morgen auf Grillenjagd.
Schreckmomente, in denen sich eine Grille in Rucksack oder gar Hose versteckte,
hielten sich aber in Grenzen. Abgesehen davon hat Puerto Lopez und Umgebung
einiges zu bieten. Vor allem erfreute unsere Herzen die Gastfreundschaft und
Freundlichkeit der Menschen. Wir haben
uns sehr gut mit der Gastmama des Hostels und den Mitarbeitern
verstanden und waren total gerührt, als wir zum Abschied kleine
Erinnerungsgeschenke erhielten. Den sandigen Strand (3min zu Fuß) und das Meer
mit den ziemlich großen Wellen genossen wir jeden Tag. Einmal lieh uns Harold,
einer der Mitarbeiter, auch sein Quad, mit dem wir dann eine Strandtour
machten. Zum ersten Mal in unserem Leben fuhren wir so ein Ding!
Puerto Lopez ist ansonsten bekannt für die
Insel, Isla de la Plata, die ca. eine Stunde von der Küste entfernt liegt. Hier
gibt es Blaufußtölpel, Fregatten, Meeresschildkröten und bunte Fische zu
bestaunen. Sozusagen „Galapagos in klein“. Die Insel selbst und ein großer Teil
des Festlandes in der näheren Umgebung gehört zum Nationalpark „Machalilla“ und
ist aufgrund dessen nur mit einem „guide“ zu betreten. Dieser berichtete uns
auch sehr kompetent und ausführlich über die Flora und Fauna der Insel und auch
z.B. welchen negativen Einfluss der Tourismus auf die Natur haben kann.
Letztendlich waren wir sehr froh, nicht auf die Galapagos-Inseln gefahren zu
sein.
Eigentlich ist bei der Inseltour ein
Schnorchelgang mitinbegriffen, nur leider war der Wellengang an dem Tag so
hoch, dass die Führer davon abrieten. Die Unterwasserwelt haben wir uns daher
beim Schnorcheln an einem anderem Tag angeschaut... leider ohne Fotos, da wir
nur eine Überwasserkamera haben...Es war sagenhaft schön! Wir fühlten uns wie
in einem riesigen Aquarium, voller Seesterne, bunter Fischschwärme in
sämtlichen Farben und Größen und sogar einem Mantarochen!
Um den Regenwald einmal hautnah zu erleben,
unternahmen wir auch eine ganztägige geführte Wanderung durch den Dschungel.
Wie entspannend und erfrischend dieses ganze Grün und die vielen Blumen doch
sind :) Unser „guide“ gab uns viele leckere Früchte zum Kosten. Wir konnten
einige Affenbanden in ihren Bäumen beobachten, sogar mit kleinen Affenbabys!
Und auch einer Tarantula begegneten wir, zum Glück saß sie jedoch nur
regungslos in ihrem Loch...Mich (Sarah) versetzten die Kolibris total in
Entzücken. So winzig sie auch sind...sie machen einen Lärm, der an einen ganzen
Bienenschwarm denken lässt.
Am meisten angetan waren wir jedoch, wie schon
erwähnt, von der Offenheit und Freundlichkeit der Menschen. So viele gute und
offene Gespräche über Gott und die Welt hatten wir schon lange nicht mehr
führen können. Dadurch wurden wir sehr ermutigt.
der "Malecon" (Strandpromenade) von Guayaquil |
die Kathedrale der Stadt, im Park davor gibt es ... |
... Leguane zu bestaunen! |
die Bucht von Puerto Lopez mit ihren vielen Fischerschiffen |
das ist ein Blaufusstölpel |
hier mit einem jüngeren Artverwandten, der noch keine blauen Füsse hat |
und so kuschlig sehen die jüngsten aus... |
beim Schnorcheln... |
...gab es viele bunte Fische zu sehen |
ganz langsam im ersten Gang |
so wächst also eine Ananas! |
bleib schön drin... |
Und wieder im Bus
Die Rückfahrt mussten wir leider verschieben,
da ich (Falko) krank wurde. Aber irgendwie lag auch ein Segen drin, so hatten
wir 2 Tage länger Urlaub am Meer =O). Die Folge dessen war dann, dass wir über
Guayaquil und Lima nach Huánuco fast durchfahren mussten, nur jeweils mit einer
Stunde Pause. Die Reisezeit im Bus konnten wir dennoch genießen, weil es
landschaftlich viel zu bestaunen gab. So wird im Norden Perus und im Süden
Ecuadors von Bananen über Kakao und Zuckerrohr bis hin zu Reis alles mögliche
angebaut. Insgesamt haben wir dann fast 2 Tage im Bus gesessen und waren dann
Sonntag früh, als wir in Huánuco ankamen so ko, dass wir erstmal ins Bett
wanderten...
Wir waren erfreut, dass die Aus- und Einreise
deutlich unkomplizierter vonstatten gingen als im Oktober, zurück wurde nicht
mal der Bus gefilzt... Wir haben nun wieder sechs Monate Visa bekommen, so dass
wir nun weiter bei Chance Peru und den Menschen hier vor Ort dienen können.
Aber davon erzählen wir euch ein ander Mal.