Samstag, 8. Februar 2014

Ecuador


Jetzt sind seit unserem Visa-Urlaub in Ecuador schon zwei Wochen vergangen und aufgrund der vielen Arbeit sind wir immer noch nicht dazu gekommen, euch davon zu erzählen. Das holen wir jetzt nach.

Auf dem Weg nach Tarapoto
Wir waren vom 11. - 26. Januar unterwegs, mit dem Ziel Ecuador und Meer, wobei wir insgesamt eine Woche mit der Hin- und Rückreise beschäftigt waren. Wir wollten nicht über Lima ( liegt ja südwestlich) in den Norden fahren, sondern lieber eine direktere Strecke wählen. Die haben wir auch gefunden. Am Samstag, dem 11., sind wir früh aufgebrochen, um mit kleineren Autotaxis über Tingo Maria, Tocache und Juanjuy Tarapoto zu erreichen. Wir waren glücklich, dass wir eine Gesellschaft gefunden haben, die bis nach Tarapoto fährt, was aber nicht heißt, dass wir in einem Auto durchgefahren sind, sondern jeweils in den Städten oben umsteigen mussten. Wobei dieses Umsteigen, erstaunlicherweise und so gar nicht peru-typisch, immer nur 5 Minuten dauerte und dann gings sofort weiter... Insgesamt waren wir also ca. 14 Stunden unterwegs, bis wir abends in Tarapoto ankamen, nur unterbrochen von einer ca. 30minütigen Mittagspause und einer anderthalb-stündigen Wartezeit bei einer Baustelle (jepp 1,5 Stunden, die Baustellen-Strecke wird immer für 15min geöffnet und dann wieder für 2h geschlossen....) Wir waren aber ganz glücklich über diese Pausen. So konnten wir zur Abwechslung mal ein bisschen rumstehen und haben unter vielen neugierigen Blicken (und zurückhaltenden Absagen auf unsere Einladung hin) „Uno“ auf der Motorhaube gespielt. Die Strecke war wirklich wunderschön, weil wir ab Tingo Maria in der Selva, im Dschungel, waren. Es war tropischwarm und es kam uns vor, als ob einfach in einem undurchdringbaren Fleck Grün eine Straße durchgebaut wurde. Manchmal gesäßschonend asphaltiert, manchmal gleich einem Waldweg.
In Tarapoto haben wir zwei Nächte pausiert und dann mittags den Bus nach Piura genommen, wo wir gg. 5h morgens ankamen. Um Zeit zu sparen, sind wir gleich weiter nach Tumbes und Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors getourt. Dort verbrachten wir eine Nacht und einen Stadtbummel. Die 2,5 Millionen-Stadt ist architektonisch sehr interessant, fast jedes größere Gebäude im Zentrum (Hochhaus, Bank, Verwaltungsgebäude) kann mittels Bauzeit und Architektur-Einflüssen eine Menge erzählen. Nachmittags ging es dann weiter ans Meer, nach Puerto Lopez.

Puerto Lopez
Puerto Lopez ist ein kleines Fischerstädchen, was sehr gut touristisch erschlossen ist. Eigentlich wollten wir nur ein paar Tage bleiben und dann noch ein wenig weiter nordwärts steuern, aber letztendlich hat es uns dort so gut gefallen, dass wir mehr als eine Woche dort verbrachten. Auch die vielen Insekten konnten uns nicht vom Bleiben abhalten. Dass es im tropisch-wärmeren Teil von Ecuador viele Mücken gibt, haben wir uns schon gedacht (im Hostel hing über jedem Bett ein Mosquitonetz), auf die vielen Grillen und „Bitchos“ (Maikäferähnlich, nur kleiner) waren wir aber nicht eingestellt. Es war einfach nicht möglich, sie auf Dauer aus unserem Zimmer zu verbannen. Und so gingen wir jeden Abend und Morgen auf Grillenjagd. Schreckmomente, in denen sich eine Grille in Rucksack oder gar Hose versteckte, hielten sich aber in Grenzen. Abgesehen davon hat Puerto Lopez und Umgebung einiges zu bieten. Vor allem erfreute unsere Herzen die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen. Wir haben  uns sehr gut mit der Gastmama des Hostels und den Mitarbeitern verstanden und waren total gerührt, als wir zum Abschied kleine Erinnerungsgeschenke erhielten. Den sandigen Strand (3min zu Fuß) und das Meer mit den ziemlich großen Wellen genossen wir jeden Tag. Einmal lieh uns Harold, einer der Mitarbeiter, auch sein Quad, mit dem wir dann eine Strandtour machten. Zum ersten Mal in unserem Leben fuhren wir so ein Ding!
Puerto Lopez ist ansonsten bekannt für die Insel, Isla de la Plata, die ca. eine Stunde von der Küste entfernt liegt. Hier gibt es Blaufußtölpel, Fregatten, Meeresschildkröten und bunte Fische zu bestaunen. Sozusagen „Galapagos in klein“. Die Insel selbst und ein großer Teil des Festlandes in der näheren Umgebung gehört zum Nationalpark „Machalilla“ und ist aufgrund dessen nur mit einem „guide“ zu betreten. Dieser berichtete uns auch sehr kompetent und ausführlich über die Flora und Fauna der Insel und auch z.B. welchen negativen Einfluss der Tourismus auf die Natur haben kann. Letztendlich waren wir sehr froh, nicht auf die Galapagos-Inseln gefahren zu sein.
Eigentlich ist bei der Inseltour ein Schnorchelgang mitinbegriffen, nur leider war der Wellengang an dem Tag so hoch, dass die Führer davon abrieten. Die Unterwasserwelt haben wir uns daher beim Schnorcheln an einem anderem Tag angeschaut... leider ohne Fotos, da wir nur eine Überwasserkamera haben...Es war sagenhaft schön! Wir fühlten uns wie in einem riesigen Aquarium, voller Seesterne, bunter Fischschwärme in sämtlichen Farben und Größen und sogar einem Mantarochen!
Um den Regenwald einmal hautnah zu erleben, unternahmen wir auch eine ganztägige geführte Wanderung durch den Dschungel. Wie entspannend und erfrischend dieses ganze Grün und die vielen Blumen doch sind :) Unser „guide“ gab uns viele leckere Früchte zum Kosten. Wir konnten einige Affenbanden in ihren Bäumen beobachten, sogar mit kleinen Affenbabys! Und auch einer Tarantula begegneten wir, zum Glück saß sie jedoch nur regungslos in ihrem Loch...Mich (Sarah) versetzten die Kolibris total in Entzücken. So winzig sie auch sind...sie machen einen Lärm, der an einen ganzen Bienenschwarm denken lässt.

Am meisten angetan waren wir jedoch, wie schon erwähnt, von der Offenheit und Freundlichkeit der Menschen. So viele gute und offene Gespräche über Gott und die Welt hatten wir schon lange nicht mehr führen können. Dadurch wurden wir sehr ermutigt.


der "Malecon" (Strandpromenade) von Guayaquil

die Kathedrale der Stadt, im Park davor gibt es ...
... Leguane zu bestaunen!
die Bucht von Puerto Lopez mit ihren vielen Fischerschiffen
das ist ein Blaufusstölpel

hier mit einem jüngeren Artverwandten, der noch keine blauen Füsse hat
und so kuschlig sehen die jüngsten aus...

beim Schnorcheln...


...gab es viele bunte Fische zu sehen

ganz langsam im ersten Gang

so wächst also eine Ananas!

bleib schön drin...


Und wieder im Bus
Die Rückfahrt mussten wir leider verschieben, da ich (Falko) krank wurde. Aber irgendwie lag auch ein Segen drin, so hatten wir 2 Tage länger Urlaub am Meer =O). Die Folge dessen war dann, dass wir über Guayaquil und Lima nach Huánuco fast durchfahren mussten, nur jeweils mit einer Stunde Pause. Die Reisezeit im Bus konnten wir dennoch genießen, weil es landschaftlich viel zu bestaunen gab. So wird im Norden Perus und im Süden Ecuadors von Bananen über Kakao und Zuckerrohr bis hin zu Reis alles mögliche angebaut. Insgesamt haben wir dann fast 2 Tage im Bus gesessen und waren dann Sonntag früh, als wir in Huánuco ankamen so ko, dass wir erstmal ins Bett wanderten...


Wir waren erfreut, dass die Aus- und Einreise deutlich unkomplizierter vonstatten gingen als im Oktober, zurück wurde nicht mal der Bus gefilzt... Wir haben nun wieder sechs Monate Visa bekommen, so dass wir nun weiter bei Chance Peru und den Menschen hier vor Ort dienen können. Aber davon erzählen wir euch ein ander Mal.