In Ingenio Bajo ging es bis vor wenigen Wochen
um die Aussaat und die Zucht von Taras (ihr erinnert euch eine Café-Sorte) und
Avocados. Nachdem die DorfbewohnerInnen die eine Seite des Sonnenschutz-Dachs
für die Pflänzchen fertiggestellt hatten, wurde nun ein neues Projekt
gestartet. Auf dem benachbarten Grundstück werden schon ab dieser Woche viele
Hühner ein (...vorübergehendes...) Zuhause finden. Es wird mit einer
Hühnerzucht und dem Verkauf von Eiern begonnen, um den Bewohnern von Ingenio
eine bessere Einkommensgrundlage zu ermöglichen. Davon, dass die Hühner ggf.
auch für den Eigen- oder Fremdverzehr gedacht sind, haben wir zwar noch nicht
gehört, aber wir vermuten es. Leider werden die Hühner nicht so gute
Bedingungen haben wie bei einer ökologischen Landwirtschaft in Deutschland,
sondern so wie es hier in den sogenannten "granjas" (vergleichbar mit
Käfig- oder Bodenhaltung in Deutschland) üblich ist. Unsere anfänglichen Fragen
nach Frischluft und Freilauf für fröhliche Hühner wurden mit einiger Skepsis
belächelt. Später fing ich (Sarah) mir auch einen Rüffel ein, da ich etwas
vorschnell auf Informatiossuche nach Hühnerbedürfnissen ging, um das Projekt
damit bereichern zu können. So mussten wir unseren Idealismus im Sinne der
Völkerverständigung etwas hintenanstellen. In Peru werden fast jegliche Tiere
als Nutztiere angesehen und auch dementsprechend ohne viel Sentimentalität
behandelt. Ausnahmen sind einzelne Kuschelhaustiere, die dann jedoch oft sehr
vermenschlicht werden. Insbesondere Hunden gegenüber scheint eine sehr
ambivalente Haltung zu bestehen. So steht in der peruanischen Bibel
bezeichnenderweise auch nicht "die Perlen vor die Säue", sondern
"die Perlen vor die Hunde werfen". In einem Moment wird der Hund
getätschelt, im nächsten Moment wird er weggetreten. Dadurch zeigen die Hunde
auch dem Menschen gegenüber ein sehr indifferentes Verhalten und wir durften
schon einige unschöne Erfahrungen mit Hundegeknurr, -gebell oder -gebiss
machen. Aber zurück zu den Hühnchen: In den ersten Wochen werden 120 Hühner 60m2
Stallfläche zur Verfügung stehen, was nach Öko-Verband-Richtlinien immerhin ein
sehr gutes Verhältnis ist. Nach und nach sollen dann wohl immer mehr Hühner
dazukommen.
In der vergangenen Woche wurde für die Ankunft
des Federviehs viel vorbereitet. Wir haben gemeinsam mit den Señoras viele
kleine Zäune gebaut, um das große Haus (120m2), was schon steht, in
kleinere Bereiche zu unterteilen. Dafür haben wir das gleiche Material und die
gleiche Technik wie für das Sonnenschutz-Dach benutzt, lediglich in etwas
kleinerem Umfang. An einem Nachmittag haben wir so insgesamt sieben
Zaunabschnitte herstellen können, für ca. 2 ½ Stunden ganz schön viel! Die
Zäune sind nun schon fertig und die Türe auch!
Außerdem haben wir den alten Sicht- und
Windschutz – ne gröbere Plastikplane – entfernt; der war schon ziemlich
durchlöchert und durch einen neuen ersetzt. Gänzlich sind wir jedoch nicht damit
fertig geworden, da die Nägel einfach zu lang waren. Bevor man sie richtig drin
hatte, waren sie auch schon verbogen. Oder es lag am harten Holz...
Ein wenig
müssen wir am Mittwochvormittag noch vorbereiten, bevor wir die Ankunft der
gackernden Schar feiern können.=O)
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Hier werden die Huehnchen hausen. |
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So sieht das Dach der kleinen Plantage aus. |
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Die Señoritas beim Zusammenknuepfen der Zaeune. |
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Huch...und auf einmal war die Saege futsch.... |
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Und so sieht es fast fertig aus... |
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Eine Tuer brauchen wir auch noch... |
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Ach Menno...die Naegel sind zu lang, um den Windschutz zu befestigen. |
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Letzte Besprechung - Was muss noch getan werden? |
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So schoen ist es in Ingenio....ein Blick aus dem Huehnerstall. |
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