Montag, 23. Dezember 2013

Talleres aller Art - Endlich mehr Verantwortung =O)

Nach der Mistura ging es erstmal etwas ruhiger weiter.

Talleres de produccion
Die samstäglichen Workshops mit den Padrinazgo-Kids gestalteten Katy und wir nun etwas anders. Katy ging mit den Großen nach unten in den Gemeinderaum, um mit ihnen über erste Liebe und Co. zu reden, während wir mit den Jüngeren oben blieben und gemeinsam versuchten Bibelgeschichten lebendig werden zu lassen. Lustigerweise waren das meine (Sarah) ersten Erfahrungen als Kindergottesdiensttante *grins* hätte es mir wirklich schlimmer vorgestellt. Haben uns beide doll gefreut mal was ganz alleine machen zu dürfen.
Im November und Dezember wurde auch damit begonnen, weihnachtliche Dinge zu nähen und herzustellen. In den ersten Wochen bastelten wir viel, Weihnachtssterne, Schneeflocken und sogar Fröbelsterne konnte ich (Falko) einigen beibringen! Danach ging es dann bis zu Heilig Abend wieder mit Nadel und Faden und Nähmaschine weiter. Es wurden Kissen genäht und die Versiertesten versuchten sich auch an Plüsch-Weihnachtsmännern und -Schneemännern versuchen.




Dia International de la lucha contra la violencia contra la mujer
Am 23.11. lud CHANCE sämtliche Männer und Frauen von San Luis zu einem Workshop anlässlich des „Internationalen Tags zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen“ ein. Um 14.00 wollten wir uns im Büro treffen, um alles vorzubereiten. Da wir jedoch nur zu dritt waren, um Zeltstangen vom Dach nach unten zu bringen, Stühle zu organisieren („Hilfe, der Schlüssel ist ja gar nicht da...wie kommen wir denn jetzt an die Stühle...ich besorg den Schlüssel...“) und sämtliche Materialien bereitzustellen, war es rapido 15.00 ...da sollte der Workshop eigentlich beginnen und wir waren noch nicht mal auf dem Fußballplatz von San Luis (Veranstaltungsort) angekommen. GOTT sei Dank kamen zwei Freundinnen vorbei und halfen uns, das ganze Zeug auf den Anhänger zu wuchten, die Zelte aufzubauen...und GOTT sei Dank ist es üblich in Peru mind. eine Stunde später zu erscheinen. So hat dann noch alles geklappt. Der Workshop selbst wurde größtenteils von Frauen besucht, die voller Eifer mitmachten. Eine Episode blieb uns besonders in Erinnerung: Bei einer Übung zum „Nein“-Sagen, die ich (Sarah) anleitete, blieben 3 Frauen sitzen. Als Falko sie zu motivieren versuchte, doch mitzumachen, meinte eine der 3: „Wir brauchen diese Übung nicht, wir schlagen unsere Männer!“ Als Falko etwa eine Woche später Brötchen kaufen ging und einem kleinen Mädchen half, ihre Stellung in der Schlange zu behaupten (allgemein wird vorgedrängelt) beschwerten sich 2 ältere Männer lauthals und klagten: „Unsere Frauen schlagen uns zu Hause, wenn wir uns nicht beeilen!“ Vielleicht sollten wir nächstens mal einen Workshop zur Bekämpfung der Gewalt gegen den Mann organisieren... 

Akademie-Präsentationen
Bereits vor unserem Visa-Urlaub hatten wir die Idee, die sozialpädagogischen Angebote für die Padrinazgo-Kids und ihre Familien zu erweitern. Wir sprachen mit Luis über unsere Vorstellungen und er schlug uns vor eine Konzeption auszuarbeiten. Nachdem wir seine volle Zustimmung für unser kleines Projekt hatten, wollten wir sofort loslegen, doch dann sollte wieder alles anders kommen. Seit Anfang Dezember hatten wir die volle Publicity-Arbeit für APPA (die Akademie, welche auf die Aufnahmeprüfung der Uni vorbereitet, erinnert ihr euch?) übertragen bekommen. Wir kennen nun sämtliche staatlichen weiterführenden Schulen, da wir in jeder Abschlussklasse ( = die 5. Stufe der Sekundaria entspricht so ungefähr der 11. Klasse in D ) eine kleine Präsentation zum Besten gegeben haben.

Weihnachtsfilm
Am 22.12. abends war auch eine Abschlussveranstaltung für die Patenkinder von San Luis geplant, bei ihnen zu Hause im Stadtviertel. Mit der monatlichen Patengelderausgabe sowie Schokolade. Beim Flyer austeilen wurden wir aber ein wenig stutzig, weil drauf stand, dass es auch eine Videovorführung gibt. Und das auf dem kleinen offenem Platz, wo es keinerlei große, weiße Wand oder Ähnliches gibt und wo sollten wir eigentlich den Strom herkriegen...?? Letztendlich kümmerten wir uns um die technische Realisierung des Vorhabens, bastelten aus der weißen Rückseite von zwei alten Bannern und Stricken eine Leinwand und mit jeder Menge Verlängerungskabeln klappte es irgendwie. So konnten wir gemeinsam doch noch einen Film über die Geburt Jesu anschauen. Und es regnete auch nur kurz vor und nach der Aufführung, Gott sei Dank! Ausgehend von den Bedingungen haben wir ein gutes Ergebnis hinbekommen.



Peruanisches Weihnachten
Nun noch ein wenig zu Weihnachten hier. Es wird sich natürlich anders darauf vorbereitet und vieles ist da für uns sehr gewöhnungsbedürftig. Es wird viel geschmückt mit vielen vielen Lichter, allerdings nicht so gemütlich, wie wir es kennen. Die meisten Lichter blinken mit einer rasenden Geschwindigkeit, dass wir schon nach wenigen Momenten Hinguckens Kopfschmerzen bekommen. Es sind auch viele Schneemänner, Rentiere, Nadelbäume und Weihnachtsmänner zu sehen. Wir hätten nicht gedacht, dass die Dekoration so „winterlich“ ausfällt, da es hier ja überhaupt keinen Schnee gibt... Es sieht eher so aus, als ob versucht wird, das US-amerikanische Weihnachtsmodell zu übernehmen, bzw. das, was darüber gedacht wird... Es gibt aber auch viele Krippen und Jesusfiguren. Bei den Krippen gibt es allerdings eine Besonderheit: die Hauptfigur Jesus fehlt! Das ist aber sehr gut zu erklären: Schließlich wird ja seine Ankunft erwartet, er ist ja noch gar nicht da! Vermutlich wird das Jesuskind am 24. hineingelegt.
Am 22.12. waren wir bei einer kleinen Weihnachtsausstellung, die bei uns gleich im die Ecke ist. Das leuchtend-funkelnde Bild war ähnlich. Diese Ausstellung hatte allerdings eine Kuriosum: Es ist gleichzeitig ein kleiner Zoo. Mitten im dem geschmückten Sachen gab es Hühner, Kaninchen, Pferde, Schafe, Fische und auch Lamas, deren Ställe ebenso mit blinkenden Lichtern geschmückt wurden. Wir hoffen die Tiere leiden nicht so darunter...





Deutsches Weihnachten
Gemeinsam mit unsere deutschen Freunden hier konnten wir uns natürlich nicht die Gelegenheit nehmen lassen, die Wochen vor Weihnachten mit deutschen Gebräuchen der Heimat ein wenig näher zu kommen. Zu trafen wir uns zum Stollen backen, Plätzchen ausstechen, Glühwein trinken und dt. Weihnachtslieder singen. Die Herausforderung dabei ist, hier alles zu besorgen, was wir brauchen. Den Glühwein haben wir mit Rotwein und Gewürzen hingekriegt, aber Marzipan ist hier nicht aufzutreiben. Den mussten wir selbst herstellen, wobei sich da die Internetrezepte auch nicht einig sind... Aber lecker war es :)







Wir wünschen euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest! Genießt die ruhigen Tage und lasst den Alltagsstress hinter euch! Liebe, liebe Grüße aus der Ferne!

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