Sonntag, 28. Juli 2013

Eine neue tierische Bekanntschaft

Eine neue Woche bei Chance begann, aber diesmal ohne mich (Sarah). Musste unser Bett zu einem Krankenlager umfunktionieren und trinke nun viel Kamillentee und esse Haferschleimsuppe und ruh mich aus. Die Diagnose könnt ihr nun selbst stellen. *zwinker* Am Dienstag geht’s mir schon viel besser und dafür bin ich sehr dankbar. Krankenbesuch hatte ich auch und zwar sehr lustigen und ungewöhnlichen. Als ich vormittags im Bett lag, sah ich auf einmal einen dunklen Schatten zu meinen Füßen. Ich dachte erst an eine Katze, sprang überascht auf, sah dann jedoch das Äffchen des Nachbarn sich eiligst auf unser Fensterbrett flüchten. Es ist sonst in einem kleinen Käfig eingesperrt und konnte sich wohl befreien (Juchhu=O). Wir waren uns beide nicht ganz geheuer und so kletterte es flink davon. Ich mich wieder hingelegt. Eine Weile später höre ich es auf einmal in unserem Küche-Ess-Gäste- und Wohnzimmer rascheln und klappern. Als ich nachgucken ging machte sich gerade das Äffchen mit meiner Medizin davon. Wahrscheinlich gefiel ihm der Klang der Kräuterperlen in dem Plastikdöschen. Ich spähte hinter ihm her und sah noch, wie er auf der Terrasse seiner Familie interessiert den Deckel aufschraubte und die Perlen ausschüttete. Ich hoffe, dass das Äffchen oder der Hund oder die Nachbarskinder sie nicht alle auf einmal aufgefuttert haben. Hab noch versucht die Medizin gegen eine Banane einzutauschen, aber wollte er nicht. *grins* Im Laufe des Tages schaute er noch öfter zur Türe herein. Das Fenster hatte ich nun wohlweislich verschlossen, aber bei unserer Wohnungstür fehlte immer noch eine Glasscheibe. Da guckte er nun regelmäßig durch, getraute sich jedoch nicht mehr herein. Am Abend wurde er mutiger, vielleicht auch hungriger (trotz der hingelegten Banane, die er später doch noch verspeiste), kam hereinspaziert und kletterte auf unserer Badezimmerwand herum. Sprang auf den Tisch, nahm sich eine Tasse Tee (leider leer) und stellte sie enttäuscht wieder ab. Ich war gerade dabei gewesen meine abendliche Haferschleimsuppe im Bett zu genießen, platzierte den Teller dann in einer Ecke des K-E-G-W-Zimmers und versuchte das Äffchen mit einer Banane rauszulocken. Das fand jedoch meine Haferschleimsuppe viel verlockender und machte sich gekonnt mit dem Löffel essend über deren Reste her. Später konnte ich es dann doch noch überreden wieder nach draussen zu marschieren, aber anscheinend fühlt es sich bei uns ganz heimisch. Musste viel lachen über den kleinen Kerl und Falko war direkt traurig, dass er die schönsten (oder besser die affigsten?) Episoden verpasste, da er ja bei Chance half. Am Dienstag abend war er auch noch in der Gemeinde, um abzusprechen, was wir zum Jubiläum derer (23-25.08.), beitragen können.
Am Donnerstag konnte ich (Sarah) mein Krankenlager doch noch nicht abbauen. Auch nach 4 Tagen selbstverpasster Zwangsdiät hat sich mein Verdauungssystem (übrigens sistema digestiva auf spanisch=O) nicht erholt und so testeten wir heut das peruanische Gesundheitssystem. Da es keine niedergelassenen Ärzte gibt, sondern nur Hospitäler, Krankenhäuser und Kliniken (die alle für was und wen anderes sind, aber genaueres hab ich vergessen) wurde uns von Vicky, der guten Seele des Chance-Teams (und Luis rechte Hand), die Clinica de Huánuco empfohlen. Und dort ging wieder meines Erwartens alles recht schnell und unkompliziert. Gemessen, gewogen, vorgestellt und dann von einem Gastroenterologen untersucht. Der schrieb mir auch gleich 4 unterschiedliche Medikamente auf. Mussten dann später nochmal hin, um mit nüchternem Magen Blutwerte überprüfen und eine Ultraschallaufnahme machen zu lassen. Letztendlich bestätigte sich die Anfangsdiagnose des Docs; es ist der hohe Bilirubin-Wert, der für die digestive Furore sorgt. Momentan lieg ich wieder zufrieden und erleichtert und medikamentös abgefüllt und nun aber wirklich auf dem Wege der Besserung im Bett und freue mich, wenn ich an euch denke! Schön, dass es euch gibt!
Seid gegrüßt und gesegnet allesamt!

PS: Der Medizinraub des Äffchens wurde anscheinend juristisch verfolgt ...ist nun traurigerweise wieder eingesperrt =O(


PSS: Gerade ist mir noch ein dringendes Gebetsanliegen eingefallen: Daisy, eines der Patenmädels, erkrankte schwer an einer Hirnblutung. Das motorische Zentrum und Teile des Sprachzentrums sind betroffen. Nach Lima brauch sie zum Glueck nun nicht mehr verlegt werden, sie wurde am Ende der Woche nach Hause entlassen, aber wirklich gut geht es ihr noch nicht. Sie träumt davon Ärztin zu werden, um vielen Menschen helfen zu können, nun bedarf sie zuerst des einen Arztes, der alle Krankheiten heilen kann. Bitte schließt sie in eure Gebete ein.

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