Grüße an Romy...
und an all die anderen, die sich in Geduld
übten und die Hoffnung nicht aufgaben bald wieder mal was von uns zu hören. Nun
ist es soweit!
Mittlerweile sind wir seit 9 Wochen in Huánuco
(Mensch, wie die Zeit vergeht....), haben die ersten Herausforderungen
überwunden (Kakerlaken adé...), werden mit immer mehr Aufgaben betraut
(„Falko/Sarah un favor...“) und fangen an zu merken, wie sehr ihr uns alle
fehlt (*schnief*). Drum lasst euch gesagt sein: Wir fühlen uns reich gesegnet,
wenn wir an euch denken und sind froh jeden einzelnen und jede einzelne von
euch kennen zu dürfen! Ihr seid toll!!!
Trotzdem (oder vielleicht auch deswegen?)
merken wir, dass wir hier am richtigen Platz sind. Wir sehen viele Dinge, für
die wir uns verantwortlich fühlen und die wir gern voranbringen möchten.
Gleichzeitig wissen wir, dass wir zuerst einmal unsere kritische Haltung
ablegen müssen, um auf der Basis von Wertschätzung und Annahme gemeinsam mit
den Menschen hier nach Lösungen, z.B. in Sachen Kommunikation und Umweltschutz,
zu suchen. In diesem Spannungsfeld befinden wir uns gerade.
Im Juni und im Juli waren und sind wir
gemeinsam mit Yaki viel in Acomayo und den umliegenden Dörfern unterwegs, um
eine Lesekampagne vorzubereiten und durchzuführen, mit der wir Kinder und auch
Erwachsene zum Lesen ermutigten. Dienstags und mittwochs gibt es immer von 16h
bis 17h ein Radioprogramm bei „Radio Chinchao“, so heißt die Region. Gemischt
mit Liedern werden die Vorzüge des Lesens beworben und Geschichten vorgelesen.
Gleichzeitig laden wir die Kinder des Ortes am Programm teilzunehmen und Fragen
zu den Geschichten zu beantworten. Seitdem die Kids wissen, dass sie Bücher
gewinnen können, kommen sie auch zahlreich*grins*. Auch wir beide konnten
unsere Stimmen über den Äther hören (hui.. wir sind im Radio und jedesmal sehr
aufgeregt!). Begleitend dazu waren wir jeweils in den Dörfern Ingenio Bajo und
Micho, um dort Workshops durchzuführen. In der örtlichen Schule von Acomayo
(Nuestra Señora de Lourdes) waren wir sogar mehrmals, um in den verschiedenen
Klassenstufen zum Lesen zu ermutigen.Wir lasen gemeinsam kleine Geschichten und
vergnügten uns mit Spielen zum Alphabet, einzelnen Wörtern und zum
Leseverständnis. Am Sonntag, den 7.7. waren wir auf dem Hauptplatz der kleinen
Stadt mit Zelt und Lautsprecher, um die Kinder (und natürlich die Erwachsenen)
zu kleinen Spielen einzuladen und Bücher zu verschenken.So hatten wir z.B. das
Alphabet mit Kreide in kleinen Kästchen auf den Boden gemalt und die Kinder
sprangen dann ihre Namen etc. von Buchstabe zu Buchstabe.
Das war beim letzten Einsatz in der Schule. Jedes Kind hat ein Blatt mit einem Buchstaben und stellen sich gerade dem Alphabet nach auf. Was fuer ein Chaos bei 40 Kindern... |
Aber sie haben es geschafft und sogar noch Woerter gebildet! |
Sarah beim Radio! |
das Maedchen liest gerade allen etwas vor :) |
¿Na, welches Wort wird hier dargestellt? (magico - magisch) |
bei der Veranstaltung auf dem Platz: Gleich wird Rosario ein wenig von "Charlie und die Schokoladenfabrik vorlesen". |
die gluecklichen Beschenkten! |
Der Samstagvormittag mit den Patenkindern
findet kontinuierlich statt. Von 9 bis 12h basteln und werkeln wir gemeinsam an
verschiedenen Dingen, wie zum Beispiel an der Nähmaschine oder an verschiedenen
Bildern für die Spender und Paten. Da wir mit Kathy, der verantwortlichen
Psychologin, unsere gemeinsame Arbeit jetzt auch regelmäßig reflektieren (das
ist hier keine Selbstverständlichkeit), konnten wir auch einige Neuerungen
einbringen. Da es sonst oft drunter und drüber ging, haben wir z.B. gemeinsam
mit den Kinder zwei Regeln aufgestellt: ¡No violencia! (Keine Gewalt!) und
¡Arreglamos todos! (Wir räumen alle zusammen auf!). Das hat sehr zum Gelingen
der Vormittage beigetragen. Da es bei Chance eine Gitarre gibt (Juchuh!), können
wir uns beide nun auch beim Musizieren einbringen. Das gemeinsame Singen (z.B.
„I´m trading my sorrows“ auf Spanisch: „Cambiare mi tristeza“) mit den Kindern
und Jugendlichen bringt viel Ruhe hinein und fördert die Gemeinschaft enorm! So
macht es allen viel mehr Freude! Ich (Sarah) habe mich gerade gestern sehr
gefreut, dass die Kids interessiert neue Methoden im Malen aufgriffen (es ist
sonst üblicher nach Vorlage zu zeichnen). Eifrig wurden Stempelmotive ersonnen,
mit Zahnbürsten bunt gespritzt und mit Ölkreide experimentiert. Kreativität
olé =O)
Überhaupt ist mir (Sarah) aufgefallen,
wieviele Impulse wir in den wenigen Wochen schon einbringen konnten. Es ist
schön, dass wir mit vielen Ideen auf offene Ohren und Herzen treffen. Dafür
sind wir sehr dankbar. Ein weiterer Grund zum Danken: Trotz vieler Warnungen
und Gefahrensmeldungen...wir sind bewahrt worden vor jeglicher Gefahr. Damit es
nicht zu langweilig wird, haben wir deshalb gestern beschlossen bei uns selbst
einzubrechen. Beim Wäscheaufhängen schlug
der Wind die Tür zu und der Schlüssel lag drinnen....nun haben wir eine
zertrümmerte Glasscheibe, die aber ganz schnell und leicht wieder zu ersetzen
ist...hoffen wir.*zwinker*
Soviel für heute. Haben uns vorgenommen öfter
und dafür weniger zu schreiben....kommt euch ja vielleicht auch entgegen
*grins*
Wir grüßen euch ganz herzlich mit dem
Losungsspruch von heute, der uns schon beim Frühstück ermutigte:
„So seid ihr nun nicht mehr Gäste und
Fremde, sondern ihr gehört zur Familie Gottes!“
(Epheser 2,19)
(Wir hoffen, dass sich die Ameisen, die letzte
Nacht versuchten sich in unserem Zimmer heimisch einzurichten, nicht
angesprochen fühlen...)
Seid gesegnet in allen Herausforderungen!
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